Ein tiefer Riss geht durch unsere Gewerkschaften

Erklärung zur Veranstaltung der IGM in Berlin am 29.6.2019

Ein tiefer Riss geht durch unsere Gewerkschaften

Allerhöchste Zeit, die Roten Fahnen in Stellung zu bringen gegen die weißen Fahnen der Kapitulation. Der Kapitulation vor der Zerstörung der Fabriken, der Menschheit und ihres Lebensraumes durch die Klasse der Kapitalisten.

Durch unsere Gewerkschaft geht ein tiefer Riss – zwischen denjenigen einerseits, die die weiße Fahne schwenken, um ihren Frieden zu schließen mit dem Kapitalismus, um sich den Milliardären anzudienen, und denjenigen, die die Fahne der Arbeiter und des Kampfes hoch halten. Zwischen den Millionären und Hochverdienern in den oberen Gewerkschafts- und Betriebsratsetagen*) und den Millionen von Mitgliedern, die eine Kampforganisation dringender denn je brauchen, um zu überleben.

 

Rote Fahnen gegen weiße Fahnen

Gegen die angekündigten und teilweise schon vollzogenen Massenentlassungen**) hilft kein „Transformations-Kurzarbeitergeld“ aus unseren Sozialkassen und auch keine weiteren Milliarden für die Kapitalisten aus dem Staatshaushalt, wie die IGM es fordert. Es hilft kein leeres  Geschwalle von „Transformation“ und schon gar kein Volksfest (oder „Show-time“, wie die IGM ihre Spaßveranstaltung selbst nennt). Da hilft nur der Streik. Rote Fahnen gegen weiße Fahnen – Kampf oder Untergang mit dem Kapitalismus – so und nicht anders steht die Frage.

 

An der Streikkasse liegt es nicht

Mit 585 Millionen jährlich füllen sie die Metaller aus ihrem spärlichen Lohn. Würde man 10% davon abziehen für Agitation und Facharbeiterentlohnung für die Hauptamtlichen, könnten zum Beispiel 1,3 Millionen Mitglieder eine Woche lang streiken oder 337.000 vier Wochen lang. Was könnte ein solcher Streik in solcher Wucht alles aus den Angeln heben!

 

Es liegt in unserer Hand

Wie gesagt, es liegt nicht an der Streikkasse. Es liegt an denen, die sie nicht aus der Hand geben wollen, weil sie verdammt gut davon und von den Krümeln vom Tisch der Milliardäre leben. Sie können nur solange gut davon leben, wie die Streikkassen unangetastet bleiben, sie also den Streik mit allen Mitteln vermeiden.

Und es liegt an uns, die wir all das zulassen, wenn wir Betriebsräte, Vertrauensleute, Hauptamtliche und Vorstände wählen, die keinerlei Gemeinsamkeit mehr haben mit der Arbeiterklasse, die sie vorgeben zu vertreten.

Es liegt also in unserer Hand, ob wir unsere Gewerkschaften wieder zurück erobern oder sie der Klasse der Bourgeoisie ausliefern und überlassen. Oder ob wir uns als Klasse organisieren und als Klasse handeln. Deshalb:

Reiht Euch ein in die Revolutionäre Front, denn Rote Fahnen sieht man besser!

 

Revolutionäre Front – Rote Fahnen sieht man besser       –        Arbeits-und Koordinationsausschuss

(ehemals Arbeits- und Koordinationsausschuss der 5. Arbeiter- und Gewerkschafter-Konferenz gegen den Notstand der Republik)

Kontakt: Rainer Herth (V.i.S.d.P.), Schönbornstr. 13, 60431 Frankfurt/Main, R@inerHerth.de, 069-832754

Juni 2019

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*) Auf welcher Seite, glaubst Du, stehen die Betriebsratsfürsten (Hück hat für 500.000 € jährlich die Porsche-Arbeiter an das Kapital verkauft, Osterloh die VW-Arbeiter für bis zu 750.000 Silberlinge,  vom Dienstwagen und Aufsichtsratstantiemen mal ganz abgesehen)? Auf welcher Seite, glaubst Du, stehen die Hochverdiener und die Millionäre in den oberen IG Metall-Etagen, die sich die Verhinderung des Streiks mit bis zu 11.000 € monatlich (Geschäftsführer der IGM), mit 350.000 im Jahr (Vorsitzender der IG Metall) – zuzüglich Aufsichtsrats-Tantiemen – vergolden lassen? Das, Kollege, ist die Antwort auf die Frage, warum die IGM nicht zum Streik aufruft.

**) 78.700 Entlassungen sind nach heutigem Stand allein in der deutschen Automobilindustrie angekündigt, bzw. schon angelaufen. 16.675 sind es in der Chemie, 26.700 in Elektro, 11.400 im Energiesektor, über 45.000 in weiteren Sektoren – in Summe 179.565!


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