Gewerkschaftstag der IG Metall 9. bis 15. Oktober 2011

Nicht "Arzt am Krankenbett des Kapitalismus" sondern Klassenkampf!

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Das war der Titel unseres Flugblattes für den Gewerkschaftstag der IG Metall am 9. Oktober 2011 in Karlsruhe. Mit einem Fahrzeug der internationalen Antikriegsaktion "Klassenkampf statt Weltkrieg" und der Nachbildung einer V2-Rakete sind wir nach einer kurzen Rundfahrt durch Karlsruhe vor die Halle gefahren, in der sich die Delegierten der IG Metall versammeln wollten.

Auf dem Wagen waren zu sehen die Kanzlerin, ein Kapitalist und ein Soldat die sich begeistert zeigten über das "Projekt IG Metall 2009", in dem die Richtung der Gewerkschaft bestimmt werden soll.

Im Flugblatt heißt es zum "Projekt 2009": Statt einer klassenbewußten Kampforganisation, mit starken Vertraünskörpern als Fundament, wird die Lösung in der weiteren ,Verbetrieblichung" gesehen, also der übergabe gewerkschaftlicher Macht an einzelne erpressbare Betriebsräte. Nach Manier eines Staubsaugervertreters sollen nun Mitglieder gesammelt werden, die IG Metall soll zu einem großen Dienstleistungsunternehmen aufgepeppt werden. Die Weltwirtschaftskrise erscheint als reparabler Ausrutscher des Systems, die Zerschlagung der Sozialleistungen (Rente, Gesundheit, Arbeitslosenversicherung) muss man nur "gerechter" verteilen, die Spaltung und Entrechtung durch Leiharbeit und Niedriglöhne "fair gestalten". Abbau demokratischer Rechte und Staatsumbau (z.B. Aufbau einer verbotenen Geheimpolizei, Bundespolizei), Militarisierung (Aufbau eines verbotenen Generalstabs, Umbau zum Berufsheer) und Kriege gibt es offensichtlich praktisch gar nicht. Ein bißchen mehr Mitbestimmung und die Welt des Kapitalismus ist wieder in Ordnung. Und schon haben wir das "Gute Leben" ?

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In Karlsruhe trafen wir Delegierte die zum großen Teil gekleidet waren wie Lackaffen, die alles daran gesetzt haben nicht auszusehen wie Arbeiter, die sie eigentlich vertreten sollen. Wir trafen überwiegend Delegierte, die kein Interesse an den Flugblättern hatten, kein Interesse an dem was ihre Kollegen von der Basis sagen. ,Ich brauche kein Papier, das interessiert mich nicht, ich weiß Bescheid" waren die Kommentare. Gewerkschafter die Bescheid wissen, müssen alles daran setzen die Liquidierung der Gewerkschaften zu verhindern.

Unser Soldat, der mit harschem Ton die Delegierten aufgefordert hat sich auszuweisen, wurde freundlich belächelt. Einige grüßten sogar mit der Hand am Kopf. Weggeschickt hat den Militär niemand.

Was wir dringend brauchen ist "eine starke und klassenkämpferische IG Metall, starke Vertraünskörper, eine klassenbewusste Bildungsarbeit und die Perspektive einer anderen Gesellschaftsordnung ohne Ausbeutung und Unterdrückung, ohne Faschismus und Krieg. Wir brauchen eine Welt der Arbeiter!" (Aus einem Antrag an die Delegiertenversammlung in Bremen gegen das "Projekt 2009"). Die Satzung der IG Metall verpflichtet zu einer klaren Haltung zur Völkerverständigung und gegen Krieg. Wenn sie beispielsweise einen "AK Wehrtechnik" ungehindert in ihrem Namen den Umbau der Bundeswehr, die deutsche ,Technologieführerschaft" in der Rüstungstechnik, weltweite Einsätze gegen "die zunehmende Bedrohung des freien Warenverkehrs" propagieren läßt, dann hat sie das Recht verwirkt, im Namen der Arbeiter zu sprechen. ("Perspektiven der deutschen militärischen Schiffbaukapazitäten im europäischen Kontext", heraus gegeben vom Vorstand der IG Metall)

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