Gegen Bundeswehr in der Schule

Toter Soldat am 22. Januar in der Frankfurter Klingerschule


Toter Soldat in Klingerschule

Zur Berufsberatung am Mittwoch, dem 22. Januar 2014 in der Frankfurter Klingerschule tauchte ein toter Soldat in der Aula auf. Auf einer Bahre liegend und mit einer Gasmaske vor dem Gesicht. Direktor Klaus Schäfer holte umgehend die Polizei, die mit sieben Fahrzeugen, Mannschaftswagen und Dutzenden Einsatzkräften sofort zur Stelle war und die Schule umstellte. Abgelegt hatten den toten deutschen Soldaten einige Kriegsgegner der internationalen Antikriegsaktion "Klassenkampf statt Weltkrieg". Bertolt Brechts Gedicht "Legende vom toten Soldaten" aufgreifend, das er gegen Ende des Ersten Weltkriegs geschrieben hatte und wegen dem er von einer deutschen Regierung 1933 verfolgt und ausgewiesen wurde, die den Zweiten Weltkrieg vorbereitete.

Toter Soldat in Klingerschule

Neben Firmen und Ämtern hatte die Direktion der Klingerschule auch die Bundeswehr eingeladen. Schülerinnen und Schüler, die sich bei der Bundeswehr verpflichten, verpflichten sich zugleich, in den Krieg gegen andere Länder zu ziehen und dort Menschen umzubringen. Mit der klaren Ansage, selbst verkrüppelt oder tot zurück zu kommen. Der tote Soldat zeigte den Schülern also recht plastisch, was sie beim deutschen Militär erwartet. Deswegen forderten die Kriegsgegner die Schüler auf, die Bundeswehr von ihrer Schule zu entfernen. Ein Teil der Schülerinnen und Schüler fand das richtig, nicht aber Direktor Schäfer. Anstatt seine Schüler vor den Werbern für den Krieg zu schützen und die Offiziere von der Schule zu verweisen, erteilte er den Kriegsgegnern Hausverbot. Wird schon wieder der Schulhof zum Kasernenhof? Im gleichen Atemzug rief er die Polizei, die nicht etwa die Bundeswehr der Schule verwies, weil sie grundgesetzwidrig Krieg im Ausland führt. Ganz im Gegenteil. Mit mehreren Mannschaftswagen angerückt, wurden die Personalien der Antimilitaristen aufgenommen, der Direktor erstattete Anzeige wegen Hausfriedensbruch. Den Frieden bricht heute also nicht der, der Krieg führt, sondern der, der für den Frieden eintritt! Wohin marschiert dieses Land wieder im 100. Jahrestag des Beginns des 1. Weltkriegs, im 75. Jahrestag des Beginns des 2. Weltkriegs. Sind sie schon wieder so weit? Die Kriegsgegner jedenfalls haben ihnen den Kampf angesagt, Flugblätter verteilt und werden auch den kommenden Prozess nutzen, gegen die Bundeswehr und ihre Helfershelfer in den Schulen und anderswo vorzugehen.

Es ist 5 vor 12.

Das zu diesem Anlass verteilte Flugblatt ist hier hinterlegt.


Die FAZ berichtete am 24. Januar 2012 . . .
FAZ berichtet über AKtion in Klingerschule