Aktion mit Transparent vor Bremer Rathaus
Daimler-Kollegen fordern ein Ende von Leiharbeit, Werkverträgen und Fremdvergabe
Kolleginnen und Kollegen aus dem Bremer Mercedes Werk machten mit einer Aktion vor dem
Rathaus auf sich aufmerksam. Anlass war die 470. Bremer Schaffermahlzeit am 14. Februar 2014 in der Oberen Rathaushalle. Hier versammelten sich die Organisatoren und Profiteure der Zuhälterei und die Zuhälter selbst. Hauptredner auf dieser Veranstaltung war der Bundesbankpräsident Weidmann.
Ein Kapitalist, der "seine" Arbeiter an andere Kapitalisten gegen Entgelt verleiht, ist
nichts anderes als ein Zuhälter! Im "Rotlichtmilieu" ist ein Zuhälter jemand, der
"seine" Mädchen einem "Freier" zur Verfügung stellt und ihnen nur einen Teil dessen
läßt, was der Freier zahlt. Wo soll da der Unterschied
zu einem "Leiharbeiter"-Kapitalisten sein? Beides ist ebenso sittenwidrig wie
erlaubt. Und beides gehört durch Gesetz
verboten! Auch wenn das eine oder andere
der Mädchen ganz froh ist, daß sie einen
Zuhälter hat, der ihren Job "organisiert".
Auch wenn der eine oder andere Arbeiter
sich fragt, wie soll ich Arbeit finden, wenn es
keinen "Leiharbeit"-Kapitalisten mehr gibt.
Gesetze sind dazu da, daß sie von allen befolgt
werden! Nichts anderes haben die Arbeiter
durchgesetzt, als sie den Acht-Stunden-Tag für alle von ihnen erkämpften. Der eine
oder andere hätte sicher gern weiterhin länger
als acht Stunden gearbeitet. Und seine Arbeitskraft
dadurch weiter ruiniert. Mit dem
8- Stunden- Tag wurde ihm diese Möglicheit
genommen.
Im Unterschied zum "freien" Arbeiter ist es
bei der Leiharbeit nicht mehr der Arbeiter,
der seine Arbeitskraft verkauft, sondern sie
gehört schon einem Kapitalisten, der sie an
andere Kapitalisten verkauft. BMW ist ein
Großmeister darin, sich auf diese Weise Arbeitskräfte
zu besorgen, ohne daß sie irgendwelche
Rechte den Daimler-Kapitalisten
gegenüber haben! Das ist vom Prinzip
nicht weit weg von der Zwangsarbeit, wo
Du auch irgendwohin kommandiert wirst.
Vor allem war (wie im "Dritten Reich") und
ist es eine Einübung von Kriegsökonomie.
Die "Leiharbeiter" sind sozusagen Soldaten
des Kapitals, das sie in diese oder jene
Schlacht schickt. Damit muß wieder Schluß
sein. Nicht nur bei Daimler, sondern überall
per Gesetz.
Beim Bremer Schaffernmahl am 14. Februar 2014 haben wir das Bremer Bürgertum mit dem abgebildeten Transparent geärgert. Die Herren im Pinguin-Aufzug waren not amused. Einer, der nicht mehr ganz frisch war, stellte nüchtern fest: „Fünf Jahre Gefängnis? – So viele Jahre habe ich gar nicht mehr.“