Bremer Daimler-Kollegen streiken zum sechsten Mal gegen Leiharbeit

Seit einiger Zeit stehen die Arbeiter bei Daimler in Bremen im Kampf gegen Leiharbeit, Fremdvergabe und Werkverträge. Sechs mal sind mehrere Tausend Kolleginnen und Kollegen dagegen in den Streik getreten. Damit führen sie einen Kampf der für die gesamte Arbeiterklasse ungeheuer wichtig ist: Gegen Leiharbeit und Kriegsvorbereitung.

Die Grundlage für die kapitalistische Produktion ist der freie Lohnarbeiter, der – frei von Produktionsmitteln – gezwungen ist, seine Arbeitskraft an die Kapitalisten zu verkaufen. Mit der Leiharbeit hebt das Kapital selbst, bereits im Kapitalismus, die Grundlage für die kapitalistische Produktion auf und zeigt damit den Niedergang des ganzen Systems.

Zwangsarbeit braucht der Kapitalismus in Zeiten der Kriegsvorbereitung und der Kriegsproduktion, weil er gezwungen ist, die gesamte Wirtschaft zu kontrollieren und unter das Kommando des Krieges zu stellen. Wenn die Arbeiter als Kanonenfutter an der Front verheizt werden, braucht es Nachschub in den Fabriken, die zur Fortführung des Krieges notwendig sind. Dann muss das Kapital den freien Lohnarbeiter der allgemeinen Ausbeutung opfern, zugunsten des zwangsrekrutierten Arbeiters für die Kriegsproduktion der Rüstungs- und Kriegswirtschaft. Der Arbeiter bestimmt nicht mehr an wen er seine Arbeitskraft verkauft. Heute hier, morgen dort. Heute Autos bauen, morgen Panzer, übermorgen Panzergräben schaufeln. Der Leiharbeit folgt die Zwangsverpflichtung.

Den Kampf der Arbeiter nimmt das Daimler-Kapital nicht einfach hin: Nach dem letzten Streik im Dezember 2014 hat das Daimler-Kapital 761 Abmahnungen ausgesprochen, die Streikenden regelrecht verhört und zur Denunziation ihrer Kollegen aufgefordert. Aber die Arbeiter haben Stand gehalten und organisieren die Solidarität.

Die Bremer Kollegen wissen, das sie diesen Kampf nicht alleine gewinnen können. Gegen den Krieg gegen die Arbeiter, gegen Leiharbeit und Kriegsvorbereitung braucht es die Unterstützung der gesamten Arbeiterklasse. Der Protest muss vor allem auch die „Oberen“ der IG Metall erreichen, die immer noch die Poltik verfolgen, „Leiharbeit zu regulieren“, „Werkverträge einzudämmen“ und die damit geholfen haben, die BRD zu einem Niedriglohnland und zum Streikbrecher Europas zu „gestalten“.

Mehr als 8 Millionen Beschäftigte in der BRD können von ihrem Lohn nicht leben und sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Ende 2013 waren nach einer Untersuchung der IG Metall, mehr als 1 Million Beschäftigte in der Metall-Branche als Leiharbeiter und in Werkverträgen beschäftigt. Das ist fast jeder dritte!! So zahlen alle Arbeiter aus ihren Sozialkassen für den Niedriglohn und für den Extra-Profit des Kapitals durch Leiharbeit.

Aus dem In-und Ausland sind zahlreiche Solidaritätsschreiben eingegangen.

Hier findet ihr die Erklärung des Arbeits- und Koordinationsausschuss sowie – immer aktualisiert – alle Solidaritäts-Schreiben.

Nehmt Kontakt zu den Streikenden auf. Infomiert euch über ihren Kampf und die Möglichkeiten eurer Unterstützung.

Schickt Solidaritätsschreiben an:
Gerhard Kupfer, Ritter-Raschen-Platz 5, 28219 Bremen; G.Kupfer@arcor.de oder gerwingoldstein@freenet.de

Verbot der Leiharbeit!
Sofortige Kündigung aller Tarifverträge zur Leiharbeit!
Kampf gegen alle Werksverträge die auf Leiharbeit basieren!